Samstag, 13. Juni 2015

(Nicht so sehr) Lean Untersuchung der Lean-Prinzipien

Zunaechst sei angemerkt, dass die "Lean-Prinzipien" schon eine etwas längere Geschichte haben als die sogenannten "agilen".

Auserdem sind sie ursprünglich in Japan entwickelt worden, und die "Übersetzungen" geben oft (und können oder wollen es auch nicht) nicht wirklich die assozierte japanische Mentalität wieder, ...nur die "Techniken".

"Unfortunately, there are almost as many definitions for Lean as there are authors on the subject."

Wahrscheinlich aus diesen Gründen gibt es eine Vielzahl von Ausprägungen der Lean Prinzipien. Daraus hat man dann, um es bunter zu machen, die "Lean-Prinzipien-für-die-SW-Entwicklung" abgeschrieben, abgeleitet von den Lean Prinzipien fuer die Produktion. Daraus ist auch die SW-Entwicklungsmethode entstanden: "Kanban" gennt. Die neueste Methode, die zurzeit Teams anwenden, nachdem sie mit Scrum nicht weiter kamen. Gerade sind sie dabei herauszufinden, dass sie mit Kanban auch nicht wirklich besser werden :-)

Woran liegt es?
Natürlich habe ich nicht die Antwort, letztendlich habe ich nicht die Weissheit mit Löffeln verspeist. Ich gucke nur. Und lese. Und untersuche. Und nachdenke.
Erklärungsideen hätte ich schon.
Die werde ich bei entsprechender Reife hier aufschreiben.

Nun zu den Prinzipien.

Die sieben Prinzipien der Lean-Entwicklung:
  1. Verschwendung vermeiden (siehe weiter unten)
  2. Feedback einfordern (alle Teilnehmer einbeziehen - Kommunikation intensivieren)
  3. Spät entscheiden (sich so viel Zeit wie möglich nehmen: zum Denken und zum Planen)
  4. Schnell ausliefern (so schnell wie möglich die Entwicklung durchziehen, nachdem "entschieden" wurde)
  5. Team trägt Verantwortung (impliziert Selbst-Organisation...)
  6. "Integrität einbauen" ("stets" standardisieren, so wie ich es verstanden habe)
  7. Die Gesamtheit optimieren (Den gesamten Prozess verbessern)

Andere "Übersetzungen" postulieren:
  • Die Arbeiten gleich beim 1. Mal richtig machen (inhaltlich zum 1. Punkt: keine Verschwendung)
  • Den Arbeitern erlauben, Entscheidungen zu treffen (nicht nur "ganze Teams" sondern auch auf persönlicher Ebene)
  • Stets verbessern (inhaltlich zum 7. Punkt)
  • Lernen unterstützen (entfernt verwand mit dem 2. Punkt...)


Und hier die 7 Verschwendungen der SW-Entwicklung:

  • Überproduktion (Zusätzliche Funktionalität)
  • Inventur (Administration / Anforderungen)
  • Zusätzliche Produktionsschritte (Komplexität / Überfluss)
  • Bewegungen (Suche von Informationen)
  • Fehler (Bugs / Fehler in der SW / Tools mit )
  • Wartezeiten (Warten auf Entscheidungen / Warten auf Kunden-Feedback)
  • Transport (Schnittstellen / Workflow der Arbeit)


Hier die japanischen Begriffe für Verschwendung:

- Muda: die übliche Übersetzung von Verschwendung, gemeint ist aber die Arbeit ohne Mehrwert (so wie die Steuer: Keine Mehrwert für den Konsumenten ;-) )
- Mura: Bedeutet "unstetigkeit", hierunter versteht man die Unterschiede des Arbeitsaufkommens
- Muri: Bedeutet "überlastung"; bei diesem Begriff kann man auch "unlogik" oder "unvernunft" verstehen.


Meinen "Senf" dazu?Tja... ich kann keinen Denkfehler sehen.
Man kann sich sicherlich streiten, ob der eine oder andere Punkt von der Reihenfolge an der richtigen Stelle steht, ...
Ebenfalls kann man sich streiten, ob vielleicht manche Punkte nicht anders ausgedruckt werden sollte (je nach Betonung), ...
Auch ob es 6, 7 oder 8 Prinzipien bzw. Verschwendungen sein sollten kann man ausdiskutieren.
Doch, in Großen und Ganzen macht das Sinn und es ist eine vernünftige Arbeitsbasis um Prozesse bzw. Projekte zu optimieren.

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