Donnerstag, 3. Januar 2013

Sjaelland Rundt / Koge / Denmark / 2004

In aller Kuerze:
Datum: 3. Juli
Streckenlange: 288 Km
Start: Vom Zentrum/Hafen von Koge, gegen 6:00 Uhr.
Teilnehmerstatistik: Geschaetzt; ca 1100.
Hoehenmeter: etwa ???? m
Streckenbeschaffenheit: Angenehm huegelig. Strassenbelag i.O. Autoverkehr manchmal sind die Daenen doch nicht so gelassen
Verpflegung: Schokolade und Kaffee u.a. Ist doch OK.
Begleitfahrzeuge: Keine. Ich denke, dass es keine Notwendigkeit dafuer gab.
Kontrollstellen: Verpflegungsstationen
Schlafen/Duschen: Ich glaube, dass das Duschen nicht ohne Weiteres moeglich war.
Fahrrad: UmiKaze


Vorgeschichte:
Blendend geht es mir nicht: Die Achillissehne hatte Probleme; seit
etwas mehr als eine Woche fahre ich mit dem Roller zur Arbeit, genau seit dem 22.6. Ich habe auch angefangen, Vitamine zu schlucken... bin also mehr oder minder untrainiert, und was mit der Sehne ist, ist eher ungewiss.

SK ist zu Besuch und ich habe sie ueberzeugen koennen, mit uns nach
Koge zu fahren.

Ich nehme mir wieder 3 Tage Urlaub, Do., Fr. und Mo.
Am Do. hat YMK Zahnartztermin, so dass wir spaeter losfahren
koennen. Morgens kaufe ich ein und besorge auch noch einen 2. Zelt,
fuer AB. AB soll am Fr. ankommen.

Die Faehre Puttgarden-Rodby kostet stolze 96 EUR hin und zurueck(!)
Das Wetter ist sehr wechselhaft, wir kommen mit stroemenden Regen in
Koge an. Die Fahrt HH-Koge dauert ca. 4,5 Stunden. Check-In im JH und
dann gehen wir spazieren in Koge.
Am Freitag fahren wir richtung Kobenhavn, ich habe einen Platten und
YMK 2 (Hinterrad ihres MTBs) Sehr unueblich so viele Platten, schon
gar nicht an MTBs! Aufgrund der Platten verlieren wir viel Zeit und
haben keine Zeit mehr fuer Kobenhavn, da ich noch organisieren muss:
AB muss ich mindestens mit Zelt versorgen. Wir fahren zurueck.
Am Fr. regnet es nicht viel, nur spaerliche Schauer.

Zurueck schlagen wir die Zelte auf, holen die Startnummer (im Theater)
und gehen essen: Nudeln beim Chinesen. Relativ spaet gehen wir schlafen, so gegen 24 Uhr, es ist immer noch etwas hell...


Sjaelland Rundt:
Ich kann nicht gut schlafen, vor 4 Uhr liege ich schon wach. Hoere auf dem Zelt tropfen. Halb fuenf stehe ich auf und fange an, Laufraeder auf Glaeser zu kontrollieren, Luft zu pumpen usw usf. Es ist eher kalt und ich friere. AB wundert sich, dass ich schon so wach
bin.

Einmal alles eingepackt und vorbereitet muss ich nur noch auf AB warten. Das dauert wie immer lange. Vor dem Starten, so gegen halb 6 bis Viertel vor regnet es schon unbequem. Als wir los fahren merke ich, dass er ohne Helm ist und frage ihn, ob er vor hat ohne Helm zu fahren. Nein, nur vergessen. AB faehrt zurueck, ich weiter, treffen
wir uns doch am Start. Es hat aufgehoert zu regnen.

Wir starten 6:07. Es ist sehr bewoelkt aber nicht kalt, eher frisch. Nach 2 Km zieht AB alleine los und ich fahre relativ bequem jedoch flott in einer Gruppe. In der 1. Pause bekomme ich Kaffee von einem Polizist serviert (zum 1. Mal in meinem Leben ;-) Das Wetter bleibt zunaechst trocken, manchmal scheint die Sonne sogar. Eigentlich ein schoenes Wetter.

Ab Km 108 meldet sich meine Sehne und ich drossele das Tempo gehoerig, versuche nach Puls zu fahren und 130 / 140 nicht zu ueberschreiten. Alle gruppen ziehen an mir vorbei; ich kann zwar auf dem Flachen mithalten, aber sobald ein Huegel kommt muss ich die
Radler fahren lassen, da ich nicht so viel Kraft mit dem linken Fuss machen moechte. Habe Angst: Wenn ich mir jetzt den Fuss nochmal kaputt mache, kann ich Cyclassics und Nordjaelland sogleich abschreiben.

Die ersten 3 Verpflegungstationen (Depots) liegen etwa 50 Km von einander entfernt. Ab dann zwischen 30 Km und knapp 40 Km.

Ab Km 195 regnet es, ich muss die Regenjacke anziehen, die ich schon
lange (seit der 1. Verpflegungsstation) in der Tasche des Trikots trage. Ab hier wird es immer wieder regnen und nur streckenweise trocken bleiben. Meine Schuhe werden ab Km 210 nass. Keine Chance. Es ist aber nicht unangenehm, da die Fuesse nicht kalt werden, bzw. nicht frieren. Ich koennte sagen, dass das Wetter sich an meine Bekleidung voll angepasst hat. In dieser Hinsicht geht es mir gut.

Die Landschaft ist schoen, wellig aber ohne steile Steigungen, wie auf
Finnland. Eher flach. Die Autos benehmen sich nicht so, wie ich von
den Daenen gewoehnt bin; einer hupt sogar als wuerde er denken, die Strasse gehoere ihm... Die Strecke ist aber nicht stark befahren und es laesset sich gut rollen.

Ich sehe vielen, vielen Radler, die Platten reparieren. Manchmal stehen sie in Abstaenden von 30 bis 50 Meter. 2 oder 3 Male sehe ich, dess in einer 5er.- oder 6er-Gruppe 2 Radler gleichzeitig am Flicken sind. Schlecht, mir ist Bange und jedesmal, wenn ich Pannen sehe, streife ich mit dem Radlerhandschuh auf meinen Reifen, um Glaeser beim Fahren zu entfernen.

Ich bekomme doch auch einen Platten, doch immerhin mit Glueck, so 500 Meter
vor der letzten Verpflegungsstation (Km 271). Ich hoere, dass der nasse Reifen beim Drehen "ps-ps-ps-ps" macht, kann aber keinen Luftverlust sogleich feststellen. In der Verpflegungsstation aber hoere ich das "psss" eindeutig und sehe Luftblasen. "Na", denke ich,
"nach dem Kaffe werde ich reparieren muessen".

Ich spreche noch mit 3 Daenen, die etwas deutsch koennen und sehr nett sind, und dann erneuere ich den Schlauch. Wegen den Platten von gestern habe ich nur ein Schlauch und ich weiss, dass wenn ich noch einen Platten bekommen, dann muss ich den Rest zu Fuss machen oder aufgeben. Ich hoffe aber, wenn das 1. Schlauch fast 300 Km ausgehalten hat, dass der 2. mindestens 30 haelt. Aber ich weiss auch, das es eine Wahrscheinlichkeitssache ist... (also doch etwas Glueck ;-)

Die letzten 20 Km sind schon lustig, die Radler sind schon eher Froh, bald anzukommen und die Stimmung kann man spueren.

Kurz vor Koge sehe ich den Stadion-Turm von Koge und weiss, dass ich bald ankommen werde. Die Strecke fuehrt noch etwas abseits des Zentrums von Koge und somit auch etwas laenger als ich vermutet haette (vielleicht 1 oder 2 Km ;-)

Angekommen!

AB steht am Ziel und knipst mich. Auf meinem Tacho stehen 288 Km. Der Mann, der uns Ankoemmlinge die Medaille um Hals haengen soll, knurrt irgendwas, scheint nicht sehr sympatisch zu sein, ein krasser Unterschied zu Finnland, wo die Frau, die das tat, uns wie eine Sonne anstrahlte als wir ankammen...

AB ist ohne Regen ausgekommen und hat auch keinen Platten gehabt. Richtig Schwein hat er gehabt ;-) AB hat mit seinem GPS doch 292 Km gemessen (das war auch die Angabe des Veranstalters)

Ich gehe mich waschen; ans Duschen ist nicht zu denken: Eine Schlange von Radfahrern wartet schon vor den einzigen 2 Duschen im Kampingsplatz. Macht nichts, hauptsache ich komme von den nassen Klamotten raus und beruehre etwas warmes Wasser! Ich wasche mich am
Waschbecken.

Wir gehen. AB und ich, Pizza essen und dann besuchen wir YMK und SK im JH. Ich bin ziemlich muede, wir bleiben nicht lange, nach einem kurzen Statusbericht gehen wir zu unseren Zelten. Immerhin ein Fussmarsch von 2 bis 3 Km. Bloss aber nicht auf dem Sattel sitzen!

Wieder schlafe ich gegen 24 Uhr ein.


Epilog:
Am So. ist Check-Out vom JH. AB faehrt mich dorthin und dann fahren wir (SK, YMK und ich) zum Kampingsplatz. Dann mit dem Auto nach Kobenhavn, wo wir den ganzen Tag zu Fuss laufen. Ich fuehle mich etwas Schlapp aber es geht mir eher gut.



Lessons Learned:
Viele Reserveschlaeuche mitnehmen, ich rechne mit 1 Schlauch je angebrochene 100 Km.

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