Donnerstag, 3. Januar 2013

200 Km Brevet in Oslo / Norwegen / 2009


In aller Kuerze:
Datum: 25. April
Streckenlange: 200 Km
Start: Helsfyr 09:00 Uhr
Teilnehmerstatistik: ca 20
Streckenbeschaffenheit: Schoen nicht uebel, fuer norwegische Verhaeltnisse eher OK. Merkwuerdigerweise habe ich zum 1. Mal in Norwegen erlebt, das Autos uns anhupen. Ich weiss nicht so recht was ich davon denken soll, da die Autofahrer waren immer sonst sehr freundlich...
Verpflegung: Nehme 6 Muesli-Riegel mit, 3 x 100 Km (hatte mir so berechnet) esse am Ende aber nur 4 davon, da es ziemlich warm ist und ist muss eher trinken.
Kontrollstellen: 2, in Myose und Bjoerkelangen
Schlafen/Duschen: Nicht notwendig
Fahrrad: AkaOni.


Vorgeschichte:
Ich war auf Mallorca in Oktober 2008, 2 Wochen, bin aber schon erkaeltet hingeflogen und nicht so viel trainiert, darueber hinaus ist in Oktober das Wetter auf Mallorca schon stuermig (habe 2 Tagen nicht fahren koennen) und dann habe ich auch nocht bemerkt, dass mein Rennrad ein Rahmenbruch hatte (linke Sattelstrebe, immerhin so, dass das Rohr doch noch gut aufsetzt, aber Bruch ist Bruch, so dass ich die letzten 2 Tagen auch noch sehr vorsichtig und im Flachen im Sueden gefahren bin.
In Februar und Maerz habe ich leicht trainiert, zu Hause auf der Rolle, und im Maerz war ich auch in Brandenburg und bin 2 Touren gefahren, bei sehr windigem Wetter knapp 50 Km und dann auch noch so um die 80, Wetter nicht so schoen, nicht so windig aber gluecklicherweise ohne Regen.
Zwei Wochen vor dem Brevet habe ich knapp eine Stunde gejoggt (ich versuche zurzeit, Joggen und Radfahen gleichermassen zu trainieren, um u.a. auch mein Knie aufzubauen). Und eine Woche vor Brevet bin ich 77 Km mit Akaoni gefahren, um es auch zu testen und mich selber zu beobachten. War schon eher kalt aber ging sehr gut.


Tour:
Wir sind vielleicht um die 20-25 Fahrer, ich reihe mich eher vorne auf Platz 8-10, dort bleibe ich auch die ersten 80 Km. Es geht schon relativ flott voran (so um die 26-28 Km/h) und ich merke, dass unsere Gruppe schon kleiner geworden ist als am Anfang. Bei etwa Km 60, so um 10 Km vor der ersten Kontrolle teilt sich die Gruppe auch noch wieder, ich bleibe vorne, aber es kostet. Nach der Kontrolle starte ich als Letzter aber es geht gut voran. Das Tempo ist aber schon an der obere Grenze von dem, was ich fahren kann.
In der Gruppe sind so um die 5, 6, vielleicht mehr, die von dem Jessheimer Verein sind. Ich merke immer wieder wie sie auf Wiegetritt gehen, ganz automatisch, daher vermute ich stark, dass sie ueber dem Winter alle zusammen Spinning gemacht haben.
Das Wetter ist zum Radfahren eigentlich ideal: nicht zu viel Wind, trocken und sonnig, eher warm aber nicht zu viel. Ich bin heute morgen mit Windjacke losgefahren und sie ausgezogen bei der 1. Kontrolle: war schon innerhalb der Jacke ziemlich durchgeschwitzt, der rest der Tour fahre ich ohne Jacke, nur mit Trickot und die normale Jacke. Das reicht.
Bei Km 130 muss ich die Gruppe aber ziehen lassen; mein Puls war ueber lange Zeit zwischen 150 und 160, manchmal bis 168 bpm. Das ist mir zu hoch, ich wuerde es kaum schafen, bei diese Leistung mitzuhalten, ausserdem geht mein Wasser zu Ende und, da ich nicht im Kopfe habe wo die naechste Kontrolle ist, muss doch achten, dass ich nicht dehydratiere...
Ich pausiere dann kurz an die Seite, gucke mir wo ich muss, trinke das Wasser zu ende und mache mich wieder gemuetlich auf dem Wege. Immerhin 8 Km spaeter ist die 2. und letzte Kontrolle, meine Gruppe ist immer noch dort. Zum Glueck. Ich kaufe eine braune Brause und trinke die haelfte erstmal aus, kurz dannach fahre ich mit der Gruppe dann wieder los. Ich halte mit der Gruppe relativ gut bis Lillestroem, sie machen noch eine kurze Pause (ich weiss nicht wofuer) an einer Tankstelle, aber die gehen nicht mal runter vom Rad und niemand kauft etwas, und gleich geht es wieder los. Ich muss sie ziehen lassen nach ein paar hundert meter. Es sind nur noch um die 10-15 Km bis Ziel, ich kenne die Strecke und bin auch schon ziemlich am Ende meiner Kraefte. Verfahre mich kurz trotzdem, fahre eine Ausfahrt auf die Autobahn aber keiner scheint sich darueber zu scheren. Ich komme ans Ziel noch vor 17 Uhr. Mit der Gruppe hatten wir etwa ein Schnitt von ueber 27 km/h. Mit Pausen und alles habe ich fuer mich ein Schnitt von mehr als 25 km/h, das ist mehr als ich dachte ich wuerde schaffen. Die letzten der Gruppe sind noch da. Ich mus aber das Kontrollzettel an Øystein per post senden, somit bin ich eigentlich umsonst bis Helsfyr gefahren, ich haette gleich nach Hause fahren koennen. Am Ende des Tages hatte ich 215 Km auf dem Tacho, da ich mit dem Fahrrad hin und zurueck fahre.



Epilog:
Ich fahre langsam und gemuetlich nach Hause, bin dort 20 vor 6 und lege mich erstmals auf dem Boden: Die Beinen tuen ziemlich weh und ich bin am Ende meiner Kraefte. Immerhin denke ich, dass ich einen guten "Trainingseffekt" hatte. Esse und trinke etwas. Muss ich mich bald 2 Stunden ausruhen bevor ich dusche. Doch ich denke, dass ich das genau die 200 Km mit allen meinen Kraeften geschafft habe. Ich frage mich, ob ich die 300 Km mit so einem Aufwand noch kratzen koennte...



Lessons Learned:
Fuer mich jetzt ganz speziell wo meine Grenze fuer 200 Km liegt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen