Samstag, 20. Oktober 2012

Was ist falsch mit Power Point?

Alles.
Ueber die Manager, die mittels PoPo (Power-Point) managen, habe ich mich schon frueher geaeussert.
Nun ist es dazu gekommen, dass ich in den letzten Wochen auf der Arbeit alte Kursunterlagen durchgegangen bin. Es sind der Art, dass "Folien" auf der Wand geschmissen werden, die in paar Begriffe beinhalten, und dann wird vom Vortragende in etwas abgewandelte Form den Inhalt wiederholt, waehrend die Zuhoerer gegen das Einschlafen kaempfen.
Mir hat diese Form des Unterrichts schon immer gestoert.
Gruend: Der Kampf gegen das Einschlafen ist dermassen ermuedend, dass man sich nicht auf die unsinnigen Folien konzentrieren kann.
Es gibt natuerlich viele andere Gruende, so z.B. kann sein, dass der Vortragende selbst den Stoff nur von Folien kennt (oder zumindest kriegt man allzuoft diesen Eindruck), kann also nichts dazu beitragen. Oder die Folien sind eine zusammenhangslose Anreihung von Woerter (sehr oft sogar ist diese Variante vorzufinden). Oder
Doch, wo liegt das Problem mit PoPo und die bunten Folien auf die Wand?
Zunaechst ist es positiv, dass der Vortragende (oder eine andere Person) eine huebsche Vorbereitung durchgefuehrt hat. Das spart doch Zeit. Man moechte annehmen, dass die Effektivitaet steigen duerfte.
Warum habe ich zumindest immer den Eindruck, nach so einem Kampf gegen das Einschlafen, dass so gut wie nichts haengengeblieben ist?
Hier einige Gedanken dazu:
1. Ich halte es fuer falsch, zu versuchen Wissen in vorgefertigten vordefinierten "Templates" zu bringen. Entweder ist man ein Genie und man kriegt es irgendwie doch fertig, trotz bunte Formgestaltung, Begriffssalat und Uebersichtslosigkeit, Wissen zu vermitteln, oder man ist hoffnungslos verwirrt in aufgezwungenen Schablonen. Der Sinn eines Vortrages ist Wissen zu vermitteln, dieser Ziel verfehlt man, wenn man PoPo benutzt.
2. Bedingt duch die vorgegebene Formatierung, so meine Einschaetzung, ist es schwierig einen "roten Faden" zu (be)folgen. Zumindest fuer den Zuhoerer, ist es nicht einfach aufgrund der Reihe an Begriffen, den Zusammenhanng und damit den "roten Faden" zu folgen. Da ist der Vortragende gefragt, diese fehlende Verbindung deutlich zu machen. Hier brauchen wir wieder den "Genie", der sich dies bewusst ist und nicht einfach den Inhalt der Folien mit anderen Woertern (so weit durchfuehrbar) wiedergibt.
3. Und es gibt noch einen Punkt, der zwar nicht immer auftreten soll, den ich jedoch auch noch ausfuehren will, weil... der kommt schon mehr als oft genug vor: Manglende Uebersicht bzw Eingliederung. Ist das nicht einleuchtend? Klar, ich werde etwas ausfuehrlicher erklaeren, was ich meine. Wenn man mitten im Vortrag eine Folie mit mehr oder minder viele Begriffe darauf hat und der Vortragende sich Muehe gibt zu erklaeren, was diese bedeuten und ggf. wie sie zusammenhaengen (bei den Besseren...) ist fuer der Zuhoerer oft gar nicht klar, zu welcher Ueberschrift diese Folien gehoeren. M.a.W. wo sie sich eingliedern.

Fazit: Sicher sind PoPo Folien ein Fortschritt und eine grosse Hilfe bei vielen Vortraegen, vor allem wenn man bunte Bilder hat und vor dem Auftraggeber den erfolgreichen Abschluss von Projektteilen naeher beibringen will. Ich halte jedoch die Benutzung von PoPo Folien zur Wissensvermittlung fuer schlichtweg falsch. Je komplexer das Wissen, desto ungeeigneter sind PoPo Folien.

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